Wuppertal
Die Stadt der Schwebebahn und Geburtsort von Friedrich Engels
Eingebettet in die hügelige Idylle des Bergischen Landes, bleibt Wuppertal trotz seiner Position inmitten einer der größten Industrieregionen Deutschlands die "Großstadt im Grünen". Seit Jahrhunderten werden hier mit Fleiß und Kreativität Innovationen und Ideen entwickelt. Herausragendes Beispiel ist die weltweit einzigartige Schwebebahn, die seit dem Baubeginn 1898 als Symbol für technischen Fortschritt gilt und zum Wahrzeichen der Stadt wurde.
In Wuppertal, dem Geburtsort von Friedrich Engels, nahm die Frühindustrialisierung Europas ihren Anfang. Ausgangspunkt war die Garnbleicherei, aus der sich eine Vielfalt von Industriezweigen entwickelte. Textil- und Werkzeugproduktion machten Wuppertal weltbekannt und wohlhabend. Vom Überfluss der Gründerzeit künden weitläufige Parkanlagen und ganze Stadtviertel wie Brill und Zoo mit eindrucksvollen Villen.
Bürger und Besucher der Stadt, aber auch Tausende von Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal schätzen das breite Freizeitangebot, darunter Deutschlands größte Parkour-Anlage wie auch den Rad- und Wanderweg auf der Nordbahntrasse, einer ehemaligen Eisenbahnstrecke, die längs durch die Stadt verläuft. Fast 500 km Wanderwege führen durch und rund um das grüne Tal der Wupper. Parks, Grünanlagen und Waldgebiete prägen das Stadtbild. Egal wo man sich befindet, eines der zahlreichen Naherholungsgebiete liegt immer in Reichweite, oftmals mit einem fantastischen Ausblick auf das Häusermeer. Ein Highlight ist dabei der 1881 eröffnete Zoologische Garten, der wegen seiner Topographie und seinem alten Baumbestand als einer der schönsten Zoos Deutschlands gilt.
In den beiden großen Stadtzentren, Barmen und Elberfeld, findet man alteingesessene Fachgeschäfte und modische Boutiquen ebenso wie kleine und große Wochenmärkte. Besonders die "Elberfelder Altstadt“ mit ihren Jugendstilfassaden rund um Laurentiusplatz und Luisenstraße laden zum Verweilen in Cafés, Restaurants und Kneipen ein.
In Wuppertal begründete Pina Bausch ihr weltberühmtes Tanztheater. Peter Kowald und Peter Brötzmann revolutionierten von hier aus die internationale Jazzszene. Der Regisseur Tom Tykwer, 1965 in Wuppertal geboren, steht als einer von vielen klangvollen Namen für Wuppertals wachsende Bedeutung als Filmstadt. Das Von der Heydt-Museum, aber auch alte Industriearchitektur bildet den Rahmen für Kunstausstellungen. Für klassische Konzerte steht derweil die imposante Historische Stadthalle zur Verfügung, die von weltbekannten Musikern wegen ihrer herausragenden Akustik gelobt wird.
Weitere Information: www.wuppertal.de/tourismus-freizeit/
Die Wuppertaler Schwebebahn
Die Wuppertaler Schwebebahn
Ein weltweit einzigartiges Verkehrsmittel. Aber warum ausgerechnet in Wuppertal? Die Stadt, die eine Zeitlang mehr Einwohner hatte als Köln, boomte im 19. Jahrhundert. Motor des enormen Wachstums waren Textil- und Werkzeugindustrie, die überhaupt erst den wirtschaftlichen Aufstieg des benachbarten Ruhrgebiets ermöglichten.
Wuppertal stand an Bedeutung kaum der Hauptstadt Berlin nach und gönnte sich die pompösesten Prachtbauten. Das wohl kostspieligste Fanal wirtschaftlicher Potenz sollte ein Verkehrsmittel werden, das schnellen, ungehinderten Transport durch das langgestreckte Tal garantierte. Eine U-Bahn, wie andere Metropolen sie damals favorisierten, kam angesichts von Grundwasser und hartem Fels kaum in Frage. Ingenieur Eugen Langen präsentierte eine angepasste und zugleich bewundernswerte Lösung der Verkehrsprobleme. Sein Patent überzeugte die beiden Industriestädte Barmen und Elberfeld wie später auch den Verkehrsknotenpunkt Vohwinkel. Im Jubeljahr 1900, nur zwei Jahre nach dem Baubeginn, fuhr das deutsche Kaiserpaar auf einer Teststrecke durchs Tal. Als Eröffnungstag aber gilt der 1. März 1901, als die ersten bürgerlichen Passagiere mit der Bahn schwebten. Die Frankfurter Zeitung schrieb: „Zeppeline können auch nicht viel besser fliegen – es ist ein Weltwunder.“
Historisches Zentrum/Engelshaus und die Frühindustrialisierung Wuppertals
Die Frühindustrialisierung Wuppertals
Das Wasser der Wupper war das bescheidene Kapital, aus dem die Menschen im Bergischen Land eines der abenteuerlichsten Kapitel des Industriezeitalters entwickelten. Gefördert wurden sie dabei durch den Landesherrn, der ihnen 1527 das Privileg der Garnnahrung und damit das Monopol auf Bleichen und Zwirnen überließ.
Den anfangs kleinen Familienbetrieben, die Textilien und Werkzeuge herstellten, entwuchsen in der Gründerzeit Firmen von Weltruhm.
Historische Zentrum / Engelshaus
Museum zur Frühindustrialisierung
Ein solches Unternehmen führte auch die Familie Engels, deren Sohn Friedrich als Begründer des Sozialismus zu Weltruhm gelangte.
Das Engelshaus, eine Patriziervilla aus dem 18. Jahrhundert, ist inzwischen Teil des europaweit einzigartigen Museums zur Frühindustrialisierung. Originalstücke aus der Ära des Textilbooms lassen dort die Wuppertaler Industrietradition auf spannende Weise nacherleben.
Derweil sind die Erben der Wuppertaler Gründerväter heute Weltmarktführer in vielen Bereichen, so auch der Chemiegigant Bayer, der als Farbenproduzent im Stadtteil Heckinghausen begann. [>> mehr erfahren]
ERZÄHLENSWERT > Über die Wupper gehen!
Über die Wupper gehen!
Eine der typisch bergischen Redensarten handelt vom Untergang: „über die Wupper gehen“. Kaum ein Wuppertaler, der nicht überzeugt wäre, die Herkunft dieser Floskel exakt erklären zu können – nur dass die Erklärungsversuche ähnlich zahlreich sind wie beim Kennedy-Mord. Womit wir beim Thema wären: 1852 baute man in Elberfeld eines der ältesten Landgerichte Deutschlands. Wer dort eines schweren Verbrechens für schuldig befunden wurde, wanderte unverzüglich ins Gefängnis Bendahl zur Haft oder gar zur Hinrichtung und musste dazu die Wupper queren.
Das war auch der Fall beim Offenbarungseid vor dem Amtsgericht, das sich auf derselben Gerichtsinsel im Fluss befindet. Darum also, sagt manch einer, bedeute der Wupperwechsel eine Bankrotterklärung.
Eine gleichsam halbierte Sicht der Dinge zeigt sich im Zusammenhang mit Begräbnissen. Wer in Elberfelds Südstadt starb, musste über die Wupper getragen werden, weil es einst nur am Nordufer Friedhöfe gab. Da kann es in der Tat sein, dass sich die frommen Menschen der Bibel erinnerten und an das Gelobte Land dachten, nur dass sie über die Wupper und nicht über den Jordan gingen.
Sehr logisch klingt zunächst auch die Variante, wonach einst junge Männer aus der Grafschaft Mark über die Wupper ins Herzogtum Berg flohen, um sich dem Zugriff des preußischen Militärs zu entziehen. Hier aber gilt der Einwand, dass jene Deserteure ihren Vorteil suchten, während die Redensart eher den Wechsel vom Guten zum Schlechten beschreibt.
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